WASSERAMSEL

Perspektivisches Wandbild am ehemaligen Kühlhaus

Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) lebt in Gewässernähe und ist der einzige einheimische Singvogel, der tauchen und schwimmen kann. Dafür hat sie extra schwere Knochen, kurze und rundliche Flügel, um sich unter Wasser fortzubewegen, und ein festes Gefieder. Sie ist so sehr an das Leben im Wasser angepasst, dass sie unter Wasser sogar mehrere Meter laufen kann!

Sie ernährt sich hauptsächlich von Köcherfliegenlarven, Flohkrebsen und Schnecken. Ab und zu erwischt sie sogar mal einen kleinen Fisch.

Vor einer Weile habe ich beim Spazieren eine Amsel beobachtet, die ganz nahe am Bachufer stand. Nachher liess mich der Gedanke nicht mehr los, diesem besonderen einheimischen Singvogel einen prominenten Platz zu schenken. Das ehemalige Kühlhaus von Goldau an der Rossbergstrasse war dafür der ideale Ort. Die arg in die Jahre gekommene Fassade bot die perfekte Leinwand, um der schönen Wasseramsel eine tolle Bühne zu bieten und gleichzeitig das geschichtsträchtige Haus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Inmitten im Zentrum von Goldau, steht das kleine Haus. Es fällt sofort auf, denn die Fassade ist sehr alt und arg in die Jahre gekommen.

Die Wand, welche einen Spezialputz aufweist, benötigt als Grundierung ein sagenhaftes Kilogramm Farbe pro Quadratmeter.

Diese wurde nach der Grundreinigung mit Wasser ebenfalls im Spritzverfahren aufgetragen.

Es handelt sich um ein perspektivisches Wandbild, dass von der Strassenmitte beim Baum den richtigen Betrachtungswinkel hat.

Nach Rücksprache konnte auf das Fenster bei der Garage verzichtet werden und so wurde dieses fachmännisch zugemacht: Gitter abtrennen, Fensterbank bündig zur Wand machen und mit einer Aluverbundplatte den «Hohlraum» schließen.

Wer hat da bloss schon an die Wand gesprüht?

Das war Ralph alias «SEONE», der mit dem sogenannten «Doodle Grid» was einer modernen Rastervergrösserung ähnelt, den Vogel bereits grob vorgezeichnet hat um ihn dann mit Spachtelmasse plan vorzubereiten, um eine möglichst flachen Untergrund zu haben.

Das überspachtelte Fenster sowie die Wandteile, wo nun die Wasseramsel entstehen, wurden abermals grundiert und erneut detailliert vorgezeichnet. Danach wurde mit einem Spritzgerät ein homogenen Farb-Verlauf von hellgrau über türkis in ein schönes wiesengrün angelegt und damit der Bildhintergrund gestaltet.

Dies steht sinnbildlich für das Element Wasser.

Der Grünton am rechten unteren Ende des Bildes, harmonisiert mit dem Grünton der kleinen Wiese.

Die Untergrund- sowie Hintergrundgestaltung waren sehr aufwändig, fügen sich aber nun ruhig in das Stadtquartier ein und wertet dieses auf.

Die Wasseramsel auf dem Wandbild hat eine Köcherfliegenlarve erbeutet. Vor der Wasseramsel schützt das leider nicht; sie frisst die Larve mitsamt ihrem Schutzpanzer. Sie sieht zumindest ganz zufrieden aus, oder?