1806 begrub der Goldauer Bergsturz das Dorf und die nahe Umgebung mit beinahe 40 Millionen m3 Nagelfluh-Gestein. Ein katastrophales Ereignis, welches die Region bis heute prägt. Wer durchs Dorf spaziert, dem fallen vielleicht die zahlreichen Nagelfluh-Steinmauern rund um die Häuser und Grundstücke auf.
Die Nagelfluh ist ein Konglomeratgestein, bei dem Erosionsmaterial der Alpen durch ein Bindemittel verbunden sind. Dieses Gestein mit seinen zahlreichen Verbindungen lieferte die Inspiration für die Neugestaltung der Personenunterführung in Goldau. Dabei werden die Bergreliefs von Rossberg, Rigi und Mythen, sowie die Konturen grosser Nagelfluh-Gesteinsbrocken mit rund 60 Begriffen in vier Schriftgrössen und Farben bespielt. Genau wie das vielfältige Nagelfluh-Gesteins wird das Werk zu einem heterogenen Kunstgebilde, bei dem es immer etwas Neues zu entdecken gibt.
Bevor die Umrisse auf die Wand übertragen werden konnten, musste die Betonwand mit einem Hochdruckreiniger gereinigt und für die Farbe vorbereitet werden.
In einem Laserverfahren wurden die gemeindebezogenen Begriffe vom Entwurf auf die Schablonen aus Chromstahl übertragen. Innerhalb der aufskizzierten Umrisse wurden nun die Worte platziert und auf die Wand übertragen.
Der als oberste Schicht aufgetragene Klarlack verleiht dem Werk den letzten Schliff. Damit sich die Farbe trotz kalten Temperaturen mit dem Beton verbinden konnte, musste mit einer Heizung nachgeholfen werden.
Damit auch der Rest der Unterführung bemalt und mit einer Wachsbeschichtung vor Verschmutzung geschützt ist, musste das gesamte Kunstwerk sorgfältig abgedeckt werden.
Die Neugestaltung der Personenunterführung erfolgte im Frühling und Herbst 2020. Stephanie Berger und Ralph Hospenthal, die das Projekt initiiert und das Gestaltungskonzept entworfen haben, werden bei der Umsetzung tatkräftig und finanziell von zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen und Sponsor:innen unterstützt. Die Planung und Realisation nahm rund 650 Arbeitsstunden in Anspruch.